Dante Giacosa - Fiat 1935-1970

Konstrukteur und Technikchef bei Fiat vom Topolino über 1100, Lkw, Gasturbinen, Traktoren bis zum Fiat 127.


die Aera der Fiat mit Charakter


 

Die Fahrzeuge von Fiat (und Autobianchi) aus den Jahren 1936 - 1970 sind eng mit einem Namen verknüpft: Dante Giacosa.

 

Er war der Konstrukteur des Fiat 500, des ersten Topolino und er war auch noch der geistige Vater der Typen 127, 128, 130, 131 und 132, sowie der Autobianchi Primula, A 111 und A 112. Seine genialen Fähigkeiten im Motorenbau und in der Fahrgestell-Entwicklung sowie seine Bemühungen um effiziente und wirtschaftliche Konstruktionen prägten die Fiats dieser Zeit.

 

In der Zusammenarbeit mit Carlo Salamono (+1969), einem früheren Grand-Prix-Rennfahrer (Fiat, Alfa, u.a), der als Leiter der Versuchsabteilung kein Fahrzeug akzeptierte, das nicht seinen Ansprüchen genügte, wurden Fiat-Autos bis in die Siebziger Jahre das, für was sie bekannt waren: Sicher, agil, wirtschaftlich und preiswert - und auch etwas launisch ...

 

Dante Giacosa 1935 mit Prototyp des Fiat 500

 

Nach Beendigung der Arbeiten am Fiat 500 widmete sich Dante Giacosa der Neugestaltung des Fiat Bestsellers 508 Balilla, es entstand der Balilla 1100, der 6-Zylinder Fiat 1500 wurde überarbeitet und er kreierte einen neuen "großen" Fiat mit V8-Motor, der aber zugunsten des nicht in Serie ging. Außerdem war er ab 1938 auch für die Entwicklung der Motoren und Fahrgestelle der Nutzfahrzeuge und Schlepper verantwortlich.

 

Schon kurz nach Kriegsende wurden die Beschlüsse gefaßt, die zu den bekannten Fiat-Modellen der 50er Jahre führten: die Entwicklung der Typen 101 (Fiat 1400), und 103 (Fiat 1100) wurde freigegeben. - Der Typ 102, (ein Fahrzeug mit Frontantrieb nach Ideen von Gregoire), der nicht realisiert wurde. Giacosa war, wie sein Chef Fessia *), ein Verfechter des Frontantriebs, seine Ideen scheiterten aber an der konservativen Geschäftsleitung. Nach dem Ausscheiden von Fessia *) 1947 wurde . Giacosa sein Nachfolger als Chef der Entwicklung und Forschung.

 

  *) Fessia konstruierte danach den ersten italienischen Frontantriebswagen Cemsa F11 für Caproni, kam später wieder zu Fiat (NSU-Fiat) und wurde danach Entwicklungsschef bei Lancia (Flavia u.a).

 

Bis die neuen Typen auf die Straße kommen konnten, mußten aber Autos verkauft werden. Daher wurden zunächst die Typen 500 (A), 1100 A und 1500 C unverändert weitergebaut, gleichzeitig aber auch weiterentwickelt und gingen ab 1948 als die ersten "echten" Nachkriegs-Fiat in Serie: Topolino 500 B, 1100 B und 1500 D. Neben den dringend benötigten Lieferwagen auf der Basis des Topolino und des Fiat 1100 wurden auch die Nutzfahrzeuge von Fiat und S.P.A. überarbeitet weitergebaut. Mit Hochdruck wurden gleichzeitig die neuen Fiat Nutzfahrzeuge Fiat 640, 680, 670 und 639 entwickelt. (Daten siehe Tabellen).

 

Trotz aller Arbeit bei Fiat fand Giacosa aber auch noch Zeit, für Cisitalia einen Rennwagen mit Fiat-Motor zu entwickeln, die Entwicklung des Sportcoupes zu begleiten und im eigenen Haus einen Rennsportwagen (Fiat 1100 S) ) zur Serienreife zu bringen. Als etwa zur gleichen Zeit bei Cisitalia die Porsche-Leute den Formel 1 zu entwickeln begannen, kam auch Carlo Abarth in diese Firma (die er einige Jahre danach übernahm). Die spätere gute Zusammenarbeit zwischen Giacosa und Abarth hat ihre Wurzeln in dieser Zeit.


 


 

 

 

Fiat - Typen Übersicht

 

 

 


das typische Fiat-Gesicht
der vierziger und frühen fünfziger Jahre (Fiat 1100 - 1939 bis 1953)

 

 

 


Dante Giacosa mit "seinen" 500 ern

 

 

 


Dante Giacosa 1968 mit Giovanni Agnelli anläßlich 40jähriger Betriebs-zugehörigkeit