Vielfalt außerhalb der (italienischen) Serie
Die deutsche Fiat-Tochter NSU/Fiat ( im Export und ab 1965 'Neckar Automobilwerke' ) fertigte Fiat 600, die immer zeitgleich mit den italienischen Fiat geändert wurden, daher sind die NSU/Fiat 600 auf den vorigen Seiten jeweils mit den 'originalen' Fiat 600 beschrieben. - siehe Fiat 600 Seite 1 bis 3 - und
Hier beschreibe ich deshalb nur die vom offiziellen Fiat Programm abweichende Kreation 'Jagst 770 Riviera'.
Im Programm der deutschen Fiat (NSU/Fiat - Neckar) waren immer Modelle, außerhalb des normalen Fiat-Programms wie Autobianchi-Modelle, eigene Kreationen wie der 'Weinsberg' oder Sonderkarosserien wie das Fiat 2100 Vignale-Coupe. - Dieser Strategie folgend wurden die formschönen Vignale Karosserien für Coupe und Spider auf Fiat 600 D Basis in das Verkaufsprogramm aufgenommen.
Die Vignale Coupe und Spider- wurden bei Vignale auf angelieferte NSU/Fiat 600 D Fahrgestelle montiert. Der Verkauf erfolgte als NSU/Fiat 770 Riviera bzw. im Export als 'Neckar 770 Riviera'. - Exportländer waren auch für den Vignale Frankreich, BeNeLux und Dänemark. - siehe Typenblatt für Frankreich rechts -
NSU/Fiat - Neckar - 770 Riviera 'Spyder' - 1961-63
siehe auch
Neckar 770 Riviera
Bericht in Hobby 1961
siehe auch :
Der von Luigi Fabio Rapi entworfene Sportwagen mit Polyester-Karosserie kam zu spät. Fiat hatte bereits seine eigene Sportwagen Fiat 850 Coupe und Fiat 850 Spider entwickelt und deren offizielle Vorstellung beendete das kurze Leben der Autobianchi Stellina, deren großer Nachteil ohnehin die geringe Stückzahl war, die keinen attraktiven Preis zuließ.
Im letzten Baujahr wurde ein Motor mit 1mm größerer Bohrung verwendet, was den Hubraum auf 792ccm und die Leistung um 2 (SAE) PS erhöhte.
Autobianchi Stellina 800 - 1965
siehe auch
Auch vom Fiat 600 D übertrafen sich die italienischen Karosserieschneider mit Coupes, Cabriolets und Veredelungen des Fiat 600 D. Francis Lombardi baute auch wieder einen 4-Türer. Einige Beispiele, Zeitungsausschnitte, Fotos, Prospekte aus meiner Sammlung hier, eine vollständige Übersicht bieten die Bücher von Alessandro Sannia 'Fiat 600 fuoriserie' und Fiat 600 Multipla fuoriserie'.
Scioneri
Savio/Michelotti
Pinin Farina
Francis Lombardi 4-türig
Vignale *)
Savio
Viotti
Pininfarina - 'aerodinamica'
Pininfarina - 'aerodinamica'
*) siehe oben - als NSU-Fiat (Neckar) Jagst 770 Riviera in D gebaut und im Fiat-Händlernetz in D und F, BeNeLux und DK vertrieben.
Der Viotti "Grand vue" war die erste Vorlage für den später bei Siata Espanol, stark modifiziert, auf Seat 600 D-Basis gebauten 'Tarraco', der auch über Seat-Händler verkauft wurde.
Moretti spezialisierte sich nach dem Ende der Fertigung eigener Fahrzeuge ab 1960 auf Sonderkarosserien auf Fiat-Basis und 'Verdedelungen' einzelner Fiat Modelle. Leistungsfähigere Motoren waren für viele Modelle von Moretti erhältlich. Der Moretti 750 S (Basis Fiat 600 D) hatte z.B. so einen von Moretti getunten Motor.
Moretti 750 S
Moretti 750 berlinetta
Moretti 750 berlinetta
Moretti 750 Spyder und Coupe
siehe auch:
Die technisch veränderten Modelle mit Karosserien vom Fiat 600, 850, Coupe und Spider von Abarth und die 600 und 850 von Giannini beschreibe ich hier nicht, es würde den Rahmen dieser Seite sprengen. - Einige Bilder und technische Daten finden Sie auf den Prospekt-Seiten :
Abarth - Abarth Bilder + Pospekte
Giannini - Giannini Bilder + Pospekte
Der spanische Lizenznehmer (mit Fiat-Beteilgung) SEAT baute auch Fiat 600, die jedoch gegenüber den italienischen Fiat bis 1965 jeweils mit mehrjähriger Verzögerung produziert wurden. Nicht nur die dadurch entstehenden Unterschiede bei den Baujahren, auch individuelle Änderungen und nationale Anteile unterschieden Seat 600 von Fiat 600. Außerdem entwickelte Seat in Zusammenarbeit mir anderen eigenständige Modelle, die es nur bei Seat gab - s.u.
Mit steigendem Fiat-Anteilen an der Seat wurden auch die technischen Unterschiede geringer. Ab 1964 durften Seat-600-Fahrzeuge exportiert werden und wurden ab 1965 auch über Fiat-Händler als Fiat (600 E, 600 L) verkauft.
Einen chronologischen Überblick über die Fertigung des Seat 600 und der von Seat entwickelten Typen finden sie auf Seite 2 der Fiat-600 - Beschreibungen.
Über zwei Jahre nach Vorstellung des Fiat 600 D begann 1963 auch bei Seat die Produktion des zukünftigen Bestsellers Seat 600 D. Überall in Spanien waren die kleinen Seat bis in die späten Achtziger Jahre anzutreffen. Der Seat 600 D war 'das' Volksauto in Spanien.
1965 wurde die Karosserie des Seat 600 D der des Fiat 600 D angepasst, d.h. auch der Seat 600 bekam die vorne angeschlagene und nach hinten öffnenden Türen und änderte seinen Namen in Seat 600 E. - Nicht jedoch der Seat 600 D Sedan / Seat 800 und auch nicht der Seat/Siata 600 D Formichetta.
1964 durfte Seat die ersten Fahrzeuge exportieren. Diese wurden z.B. in D und NL ab 1965 als Fiat 600 E verkauft. Nach Produktionsende des (italienischen) Fiat 600 D wurden über das europäische Fiat Händlernetz nur noch Seat 600 E und 600 L als Fiat 600 E und Fiat 600 L vertrieben. - Die 'Fiat' 600 E hatten daher die etwas wertigere Austattung des Seat, z.B. dickere Sitze und Lehnen.
Seat 600 L - 1968-73
Seat 600 L - 1968-73
siehe auch
und - Seat als Fiat : -
Seat 600 - basierende Sonderentwicklungen
Die erste von Fiat unanbhängige Kreation war eine Variante des Seat 600 als Lieferwagen Seat 600 Comercial - siehe Bilder und Prospekte Seite 2. Danach entstanden Entwicklungen in Zusammenarbeit mit Siata Espanol, sowie die mit Francis Lombardi entwickelte 4-türige Version des Seat 600.
Das erste mit Siata Espanol entwickelte Fahrzeug war der Liefer- Kombiwagen Seat/Siata 600 Formichetta, für den Seat ein um 18cm verlängertes Seat 600 Fahrgestell konstruierte und an Siata lieferte. Ab 1962 startete die Fertigung mit dem 633ccm Motor und dem 600er-Vorbau, der ab 1963 vom 767ccm Motor und dem 600D-Vorbau abgelöst wurde.
Auf dem verlängerten Chassis des Seat-Siata 600 Formichetta baute Seat ab 1963 eine 4-türige Version des Seat 600 in Zusammenarbeit mit dem italienischen Karosserieschneider Francis Lombardi, der bereits einige 4-türige Fiat 600 gebaut hatte. Dieser, zunächst Seat 600 D Sedan, später Seat 800 genannte 4-Türer wurde bis 1966 gebaut. - Er wurde vom 4-türigen Seat 850 4portes abgelöst. - siehe Seat 850
Seat 600 Sedan / Seat 800 - 1963-66
Ebenfalls von Siata wurden auch weitere Sonderkarossierien auf Seat 600 D Basis gebaut und von ausgewählten Seat-Händlern vertrieben: Der Siata Ampurias, ein Seat 600 mit ausladendem Heck, der Siata Turisa , ein 2-sitziger Sportwagen (Vignale ?) und der Siata Tarraco, eine optisch modifizierte 4-sitzige Coupe-Limousine auf Basis eines früeren Viotti Enturfs. - siehe oben
Entwicklungen auf Seat 600 Basis:
Seat 600 Sedan / 800 - 1963-63
Seat 600 D Comercial - 1963-65
Seat 600 E Comercial - 1965-73
Seat-Siata 600 D Formichetta - 1963-68
Der Kombi 600 Formichetta wurde von einem von Siata Espanol entwickelten Transporter auf Basis des Seat 600 D abgelöst, der als Kasten/Kombi Siata 2850 und Pickup 400CH 1967 vorgestellt wurde. Es folgten der Siata 3000 (Laderaum in ltr.).
Seat-Siata 2850/3000 - ab 1967
Ab 1969 bekamen die Siata-Transporter den Antrieb und ab 1975 den des Seat 133. Diese auf Seat basierenden 'Minivans' wurden auch nach der Übernahme der Siata Espanol durch Motor Iberica (1972) zunächst als Ebro, ab 1977 als Avia Siata bis 1980 weitergebaut.
Ebro-Siata Minivan - ab 1972
Ebro bis 1977, Avia Siata bis 1980
siehe Fiat 600 Seite 2: Fiat 600 Produktion bei Zastava in Serbien
siehe auch
und
siehe dazu Fiat 600 Seite 2: Fiat 600 / 770 Produktion in Argentinien
Neben 'normalen' Fiat Pkw wurden in Argentinien auch Fahrzeuge mit anderen Karosserien gebaut (Fiat 1500 C Kombi, Fiat Multicarga ua.). Für den Fiat 600 D/770
gab es in Argentinen ein 4- sitziges Coupe und einen offenen Sportwagen, dessen Design von von Vignale
Die Fiat 600 D Limousine wurde in Argentinen entsprechend dem italienischen Fiat mit hohem nationalen Anteil hergestellt. Ab ca. 1968 wurde die Zusammenarbeit mit Seat intensiviert und Modifikationen selbst entwickelt. Ab ca. 1968 wurde der Hubraum des Motors leicht auf 797 ccm vergrößert und u.a. anderem Vergaser, als Fiat 600 E und Fiat 600 R, ('Fiat 800') angeboten. Durch die Zusammenarbeit mit der spanischen Seat wurden z.B. die dickeren Sitze ab Fiat 600 E und anderes Seat-Ähnliches verbaut. Bei Fiat Arg. verwendete man (z.B. beim 600 R) später auch andere Armaturen wie Fiat/Seat 850 und Seat 133. Der Seat 133 wurde ab 1975 auch bei Concord als Fiat 133 gebaut. Der Fiat 600 S ( ab 1975) hatte die Antriebseinheit des Fiat/Seat 133
siehe auch
Fiat Argentina
- 600 E, R, S
- Werbung
- 600 R
- 770 Coupe
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